Geschichte

Vollständiges Verzeichnis der durch die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung in ihrem Erscheinen geförderten Publikationen

Wie alles anfing

Die Idee, eine Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Hamburg zu gründen, hatte der Hamburger Senator und spätere Bürgermeister Dr. Werner von Melle. Anfang 1907 gelang es ihm, zahlreiche Hamburgerinnen und Hamburger für dieses Projekt zu begeistern. Fast zwei Drittel des anfänglichen Stiftungsvermögens stammten von Bürgerinnen und Bürgern mit jüdischem Familienhintergrund, die auf diese Weise ihr besonderes Engagement für die Pflege der Wissenschaften bewiesen. Das Vermögen der Stiftung betrug 1907 3,8 Millionen Mark - eine stattliche Summe, wenn man bedenkt, dass der Durchschnittspreis eines bebauten Grundstückes in der Stadt Hamburg damals 96.000 Mark betrug. Am 12. April 1907 genehmigte der Hamburger Senat die Statuten der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung, vier Tage später tagte zum ersten Mal deren hochrangig besetztes Kuratorium im Phönixsaal des Rathauses.

Eine frühe Pionierleistung

Gleich im ersten Jahr ihres Bestehens richtete die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung eine Stiftungsprofessur für Geschichte ein. Es gelang, den damals hoch angesehenen Heidelberger Historiker Erich Marcks nach Hamburg zu berufen. Was heute fester Bestandteil privater Wissenschaftsförderung in Deutschland ist, war damals ein völlig neuer Weg. Bis 1920 ermöglichte die Stiftung durch die Übernahme von Honoraren und Zuschüssen zahlreiche Berufungen hervorragender Wissenschaftler nach Hamburg, darunter so bekannte Namen wie William Stern und Karl Rathgen.  

Wegbereiterin der Hamburgischen Universität

In ihren Anfangsjahren förderte die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung groß angelegte Forschungsvorhaben wie die völkerkundliche Südsee-Expedition zum Bismarck-Archipel und den Karolinen von 1908 bis 1910. Weiterhin übernahm sie in diesen Jahren Kosten für die lebhafte Publikationstätigkeit der zahlreichen wissenschaftlichen Anstalten in Hamburg. Damit stellte die Stiftung die Weichen für die Gründung der Hamburgischen Universität nach dem Ersten Weltkrieg.

Kurt Hartwig Siemers

Das 1922 mit rund 7 Millionen Mark zu Buch stehende Vermögen der Stiftung ging in der Inflation 1923 praktisch vollständig verloren. Auch der erneute Vermögensverlust durch die Währungsreform 1948 brachte die Arbeit der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung fast zum Erliegen. Wenn sie dennoch überlebt hat, so ist dies vor allem ihrem "zweiten Gründer" Kurt Hartwig Siemers zu verdanken, der von 1951 bis 1988 Vorsitzender war. Trotz der Rückschläge gelang es der Stiftung immer wieder, aufgeschlossene Mäzene zu finden und ihr eigenes Profil zu bewahren.