Familie Rosenstern

Die Brüder Max (1857-1925) und Otto (1855-1923) sowie dessen Sohn Ferdinand (1880-1944), waren 1907 zusammen mit Otto Friedheim Teilhaber der 1848 gegründeten Im- und Exportfirma F. Rosenstern & Co. Diese hatte ihren Geschäftssitz in der Deichstraße 29, ab 1913 in der Mönckebergstraße im Caledoniahaus, und Filialen in Belfast, Dundee und New York. Importiert wurden "alle einschlägigen Landesprodukte von Südamerika", exportiert "sämtliche Exportartikel". 1913 gründete die Firma u.a. zu­sammen mit M. M. Warburg & Co. die Hamburgische Südsee-Aktiengesellschaft, die Fak­toreien, Plan­tagen und Bergbau auf den Südseeinseln sowie Handel und Schifffahrt betrieb. Laut dem Jahr­buch der Millionäre hatten Otto, Max und Ferdinand Rosenstern im Jahr 1912 jeweils ein Ver­mögen von 1,9 Millionen Mark. Aufgrund der antijüdischen Boykott- und Hetz­kam­pagnen emigrierte Ferdinand Rosenstern 1937 nach Amsterdam. Der Großteil seines Ver­mögens verblieb in Deutschland und wurde im Dezember 1938 beschlagnahmt. Ferdinand Rosenstern und seine Frau Elsa wurden im Mai 1943 von der Gestapo verhaftet. Vom Lager Westerbork in Holland wurden sie am 25. Februar 1944 nach Theresienstadt deportiert. Am 9. Oktober 1944 mussten sie einen weiteren Zug besteigen, der sie in das Vernichtungslager von Auschwitz brachte. Ferdinand Rosensterns ältester Sohn Otto Edgar war bereits am 18. September 1941 im Konzentrationslager Mauthausen umgebracht worden.