Heinrich Jacob Bernhard Freiherr von Ohlendorff (1836-1928)

Von 1851 bis 1853 absolvierte Heinrich Ohlendorff seine Lehre im Kommissionsgeschäft von Theodor Melle und Sohn. Danach arbeitete er in zwei anderen Firmen als Kommis, bevor er 1858 die Firma Ohlendorff & Co. gründete, in der sein Bruder Albertus zunächst Prokurist, später dann Associé wurde. Die beiden Brüder importierten vor allem Guano aus Peru, der dort unter kaum zu ertragenden Arbeitsbedingungen abgebaut wurde. 1872 erwarben sie zusammen mit der Norddeutschen Bank die "Norddeutsche Allgemeine Zeitung" und 1880 die Norddeutsche Druckerei und Verlagsanstalt in Berlin, um die politischen Ziele Otto von Bismarcks, zu dessen Freundeskreis sie gehörten, besser unterstützen zu können. Seit 1867 erwarb Heinrich Ohlendorff große Grundstücke, so 1869 62.000 Quadratmeter zum Bau einer schlossartigen Villa in Hamm. 1892 verfügte er über insgesamt 2,7 Millionen Quadratmeter Ländereien in Volksdorf. Zum Zweck der Kapitalsicherung investierte er 1884 in einen von Martin Haller geplanten neuartigen Bautypus: Den Dovenhof (Ecke Dovenfleet/Brandstwiete, 1967 musste er dem Spiegel-Haus weichen). Dieses erste Kontorhaus Deutschlands bot 9.000 Quadratmeter vermietbare Fläche. Ohlendorff betätigte sich als Aufsichtsratsmitglied verschiedener Reedereien, Banken und Versicherungsgesellschaften. Außerdem war er 31 Jahre lang Präsident der 1860 gegründeten Zoologischen Gesellschaft und bis 1926 Senior der Börse und der Hamburger Kaufmannschaft. 1873 wurde er nobilitiert und 1889 in den erblichen Freiherrenstand erhoben.

Die Biographie über Heinrich von Ohlendorff ist 2014 als fünfzehnter Band in der Reihe "Mäzene für Wissenschaft" bei Hamburg University Press erschienen. Bestellen Sie hier den Band oder laden Sie ihn gratis herunter.