Service

Die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung ist seit 1907 eine Einrichtung zur Förderung der Wissenschaften in Hamburg. Neben ihren beiden Wissenschaftspreisen vergibt die Stiftung vor allem Druckkostenzuschüsse sowie Beihilfen zur Ausrichtung von Tagungen, Symposien und Kongressen. Da die Zahl der Anträge die finanziellen Mittel bei weitem überschreitet, sollen hier ein paar Informationen rund um das Thema Stipendien und Wissenschaftsförderung gegeben werden, die die Suche nach alternativer finanzieller Unterstützung erleichtern. Die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung selbst schreibt keine Stipendien aus.

Grundsätzlich können sich alle Studierende und Doktoranden für ein Stipendium bewerben, das ihnen einen festen Geldbetrag pro Monat gewährt. Zusätzlich gibt es Möglichkeiten für einzelne Studienabschnitte, Gelder zu beantragen. Die Anzahl der Stipendienanbieter ist sehr umfangreich. Im Internet gibt es eine Vielzahl von Portalen, die die verschiedenen Anbieter auflisten. Hier sollen Vorschläge für einen ersten Zugang gemacht werden.

Studienförderung

In Deutschland gibt es zwei große Säulen der Finanzierung eines Hochschulstudiums; zum einen die Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG genannt, zum anderen Stipendien zur Förderung von begabten Studenten. In der Regel schließen sich beide Formen der Unterstützung aus. Eine Ausnahme bildet das Deutschlandstipendium, das zusätzlich zum BAföG von den Hochschulen vergeben werden kann, so z.B. auch von der Universität Hamburg. Zur Zeit erhalten 32% aller Studierenden Leistungen nach dem BAföG, weitere 6% nehmen Kredite in Anspruch.

Die Mehrzahl der Studierenden, die nicht durch das BAföG gefördert wird, wird durch eines der Begabtenförderungswerke unterstützt. Eine Antragstellung dort setzt voraus, dass der Bewerber auf Grund seiner Begabung und Persönlichkeit besondere Leistungen im Studium und Beruf erwarten lässt. Das größte deutsche Förderwerk ist die Studienstiftung des deutschen Volkes, die Stipendien für Studierende und Doktoranden aller Fachrichtungen vergibt. Sie nimmt jedes Jahr etwa 2.500 junge Menschen auf. Während früher nur Abiturienten auf Vorschlag eines Schulleiters oder Studierende im ersten und zweiten Semester auf Vorschlag eines Hochschullehrers in das Auswahlverfahren kamen, können sich nun auch Erst- und Zweitsemester selbst bewerben. Daneben vergeben zwölf weitere Begabtenförderungswerke bundesweit Stipendien für alle Fachrichtungen. Sie alle erhalten ihre Finanzmittel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und sind parteinah oder kirchlich ausgerichtet; Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände sind ebenfalls Anbieter.

Neben der staatlichen Bildungsförderung gibt es in Deutschland rund 2.500 private Stiftungen, die Wissenschaft und Forschung fördern. Viele von ihnen arbeiten eng mit deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen. Sie haben sehr unterschiedliche Förderschwerpunkte. Häufig vergeben sie nur Stipendien für bestimmte Fächer oder sind auf einzelne Regionen oder Bundesländer begrenzt. In den letzten Jahren sind Stiftungen entstanden oder bei vorhandenen Stiftungen Programme formuliert worden, die junge Menschen mit Migrationshintergrund oder auch speziell junge Frauen fördern. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, sich bei der jeweiligen Hochschule vor Ort zu informieren – schon allein deshalb, weil jede fünfte Stiftung nicht so viele Stipendiaten aufnimmt, wie sie eigentlich könnte.

Im Internet gibt es zahlreiche Übersichten von Stipendienanbietern. Bei Stipendien-Tipps werden Stipendiengeber alphabetisch aufgelistet. Neben den Namen enthält die Übersicht auch Angaben zur Zielgruppe, zur Fachrichtung, zum Zielland, zu Förderungskriterien und eine kurze Darstellung der Voraussetzungen. Für alle Stipendienanbieter gibt es einen Link zur entsprechenden Website. Da jedoch eine alphabetische Gliederung nach Anbietern etwas unübersichtlich ist, ist es sinnvoll, Portale zu nutzen, die zusätzliche Suchkriterien enthalten.

Hilfreich ist hier die Datenbank des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Wer sich hier registriert und seine Wunschkriterien angibt, erhält Informationen über passende Stipendien. Zielgenauer sind diejenigen Datenbanken, die durch Vergabe eines individuellen Profils den Kreis der Stipendienanbieter eingrenzen und Erfolgsaussichten aufzeigen. Die Datenbank mystipendium.de bietet mehr als 1.500  Fördermöglichkeiten an und ermöglicht durch ein sehr differenziertes Matching-Verfahren, potenzielle Stipendien aufzuspüren.

Förderung von Doktoranden und Postdocs

Nahezu alle Übersichten von Stipendienanbietern enthalten auch Informationen über Stipendien für Graduierte, Doktoranden und Postdocs. Hier sind zumeist bestimmte Fachrichtungen oder auch Schwerpunkte deutlicher vorgegeben.

Auf der Homepage des Bundesverbandes deutscher Stiftungen gibt es unter dem Stichwort "Wissenschaft" Informationen zu privaten Stiftungen, welche junge Menschen, die eine akademische Laufbahn einschlagen, finanziell unterstützen.

Für  Nachwuchswissenschaftler mit einem akademischen Abschluss spielt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) eine große Rolle, der sich überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert. Er unterstützt deutsche Doktoranden, die ins Ausland gehen wollen.

Die staatliche und private Förderung ist sehr vielfältig. Sie reicht von Stipendien für Doktoranden und Postdocs bis hin zur Finanzierung von Stiftungsprofessuren und Juniorforschungsgruppen. Neben den 3.000 Unternehmen, Unternehmensverbänden, Stiftungen und Privatpersonen, die Mitglied im Sifterverband für die Deutsche Wissenschaft sind, vergeben auch zahlreiche weitere Firmen und Verbände Preise an Nachwuchswissenschaftler. Mehrere Portale bieten Übersichten über Wissenschaftspreise, so z.B. academics.de.

In den letzten Jahren hat die Zahl einzelner Unternehmer, wie z.B. Hasso Plattner oder Bill Gates, zugenommen, die neben Kunst oder sozialen Projekten auch Wissenschaft und Forschung fördern. Oft steht die Förderung mit der eigenen Lebensgeschichte in Zusammenhang. Ein Portal für diese firmeneigenen oder privaten Stifter und Mäzene gibt es bislang nicht.

Projektförderung

Die größte Einrichtung zur Förderung der Wissenschaft ist die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), deren von Bund und Ländern nahezu vollständig finanzierter Förderungsetat im Jahr 2012 rund 2,5 Milliarden Euro betrug. Ihre Förderinstrumente sind umfangreich und vielfältig. Sie reichen von Sachbeihilfen über Stipendien bis hin zur Förderung von Graduiertenkollegs in Deutschland. Die DFG unterstützt Forschungsgruppen und Forschungszentren und vergibt namhafte wissenschaftliche Preise wie den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ebenfalls ein wichtiges Anliegen der DFG, weiterführende Informationen dazu gibt es hier.

Die DFG hat sich mit anderen bedeutenden Wissenschafts- und Forschungsorganisationen zusammengeschlossen. Näheres zu dieser Allianz finden Sie hier. Die größte private wissenschaftsfördernde Stiftung ist die VolkswagenStiftung, die jährlich mehr als 100 Millionen Euro an Fördergeldern aufbringt. Sie stellt keine Mittel für Einzelpromotionen und keine Stipendien für Studierende zur Verfügung. Nachwuchswissenschaftler werden ausschließlich im Rahmen der Initiativen und Forschungsschwerpunkte unterstützt, die die Stiftung selbst formuliert. Auf diese Weise möchte die Volkswagenstiftung Impulse geben und zukunftsweisende Themen etablieren. Die unterschiedlichen Initiativen sind im Netz beschrieben.