Dr. Rudolf Hardy (1849-1910)

Sowohl Rudolf Hardy als auch seine Frau Alice (geb. Sander) entstammten jüdischen Familien, konvertierten aber beide zum Christentum. Nach dem Studium der Chemie, das er – wie es an einigen Universitäten im 19. Jahrhundert üblich war – als Doktor der Philosophie abschloss, wurde er 1879 Mitbegründer des Bankhauses Hardy & Hinrichsen. In den folgenden Jahrzehnten gehörte dieses zu den wenigen Privatbanken, die gegen die immer stärker werdende Konkurrenz der Aktienbanken bestehen konnten. Die Bank fungierte vor allem als Zahlstelle für Coupons und Dividendenscheine und stand mit der Norddeutschen Bank in enger Verbindung. Für das Jahr 1906 ist Hardy als alleiniger Inhaber genannt, dem als Prokuristen Albert Müller und Robert Götz zur Seite standen. Hardy gehörte außerdem dem Aufsichtsrat der Deutschen Ostafrika-Linie an und war von 1884 bis 1905 türkischer Generalkonsul in Hamburg. Sein Wohlstand erlaubte es ihm, in seiner "Elbparkvilla" (früher: Elbchaussee 5) im großen Rahmen Kunstwerke und Antiquitäten zu sammeln.