Hermann Sielcken (1850-1917)

Hermann Sielcken verließ 1868 Hamburg, um für eine deutsche Firma in Costa Rica zu arbeiten. Ein Jahr später ging er nach Kalifornien, wo er als Schiffsagent tätig war. 1876 fand er eine Anstellung bei W. H. Crossman & Son, einer Im- und Exportfirma, die u.a. mit Kaffee auf Provisionsbasis handelte. Sielcken arbeitete für diese als Verkäufer in Südamerika derart erfolgreich, dass er zunächst Junior-, später Seniorpartner wurde. 1894 wurde der Firmenname in Crossman & Sielcken geändert und Sielcken in der Folgezeit zu einem der meist gefürchtetsten Männer der New Yorker Kaffeebörse, der immer wieder versuchte, den Kaffeemarkt zu manipulieren. In späteren Jahren stieg der "Kaffeekönig" in das Stahl- und Eisenbahngeschäft ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaufte er sich ein luxuriöses Anwesen in Baden-Baden, das aus vier Villen bestand. Hier stiftete er u.a. den 1909 bis 1912 angelegten Park Gönneranlage und das Josefinenheim, das erste moderne Entbindungs- und Wöchnerinnenheim. 1910 bekam er die Ehrenbürgerwürde Baden-Badens verliehen.