Albert Nordheimer Hallgarten (1870-1931)

Albert Hallgartens Großvater Lazarus war um 1845 aus Mainz nach New York ausgewandert und hatte dort das Bankhaus Hallgarten & Co. gegründet. Dieses erlebte in den 1870er Jahren einen gewaltigen Aufstieg. 1884, nach dem Tod seines Vaters Julius, ging Albert Hallgarten mit anderen Familien­mit­glie­dern nach Deutschland, behielt allerdings die amerikanische Staatsangehörigkeit. Gemeinsam mit seiner Mutter Mathilda (geb. Bauer) lebte er in Hamburg in der Rothen­baum­chaussee 19. Seit 1899 wohnte er dann mit seiner Ehefrau Hedwig (geb. Rée) und seinen beiden Kindern Mercedes und Julius an der Schönen Aussicht 12. Hallgarten war in der Hansestadt als Import­kaufmann tätig, außerdem war er von 1907 bis 1914 königlich-serbischer Generalkonsul. 1912 wurde sein Vermögen auf 2 Millionen Mark geschätzt. Während des Ersten Welt­krieges verließ er Ham­burg Richtung Holland. Seit 1925 arbeitete er dann vermutlich im New Yorker Bankhaus der Familie. Hallgarten bekannte sich ursprünglich zur jüdischen Religion, scheint diese Bin­dung jedoch in späteren Lebensjahren gelockert zu haben. Er ge­hörte zur Erbengemeinschaft, in deren Eigentum 1925 die Immobilie an der Rothenbaum­chaussee 19 über­ging. Diese wurde 1935 für 40.000 Mark an die Lehrervereinshaus GmbH für die Abtei­lung Wirtschaft und Recht im Nationalsozialistischen Lehrerbund veräußert. 1954 wurde das Haus an die Gewerk­schaft Erziehung und Wissenschaft übertragen, die es wiederum 2013 für 2,5 Millionen Euro an das jüdische Bildungszentrum Chabad e.V. verkaufte und zugleich der Jüdischen Ge­mein­de Hamburg  400.000 Euro spendete.