Gustav Diederichsen (1852-1924)

Mitte der 1850er Jahre gründete Theodor Wille ein Im- und Exportgeschäft, das sich auf den Handel mit Brasilien konzentrierte. 1875 trat sein Cousin Carl Diederichsen in die Firma ein, einige Jahre später auch dessen Bruder Gustav. 1885 verfügte das Geschäft über ein Betriebskapital von etwa zwei Millionen Mark und zählte zu den bedeutendsten Handels­häusern in Hamburg mit Filialen in Santos, São Paulo und Rio de Janeiro. Bei den Importen handelte es sich in erster Linie um Kaffee, exportiert wurden vor allem Maschinen sowie Manufaktur- und Stapel­waren. Seit 1892 lag die Leitung der Firma in den Händen der beiden Diederichsen-Brüder. 1901, ein Jahr nach dem Tod von Carl Diederichsen, trat Friedrich Höpfner in die Firma ein, wenige Jahre später folgte Heinrich Diederichsen, ein weiterer Bruder von Gustav. Neben der Tätigkeit bei Theodor Wille war Gustav Diederichsen zudem Vorsitzender des Aufsichtsrates der Waaren-Commissions-Bank in Hamburg und Mitglied in einer Reihe von weiteren Aufsichtsräten. Er hinterließ ein Drittel seines Erbes der G. Diederichsen Stiftung zur Förderung wohltätiger und gemeinnütziger Zwecke, auch die Ham­burgische Wissenschaftliche Stiftung erhielt eine (weitere) Zuwendung von 24.000 Mark aus dem Testament ihres Mitbegründers.